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Dokumentation Haus Vaterland (Klaus Lindow)
Haus Vaterland: Der große Vergnügungspalast im Herzen Berlins
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Haus Vaterland Architekten: Franz Schwechten (1911/1912) Carl Stahl-Urach (1928/1929) Standort: Königgrätzer Straße 15/16 (heute Stresemannstraße), Ecke Köthener Straße 1–5 (unmittelbar östlich des Potsdamer Bahnhofs)
Immer ein vergnügter Abend bis 1933
Unter der Führung durch
M.
Kempinski & Co. war das Haus Vaterland - von 1928 bis zur
Machtergreifung der Nationalsozialisten - ein glanzvoller Stern des
Berliner Nachlebens. Im Sommer 1932 spielte hier letztmalig die
Sid Kay's Fellows Jazzband. Ab 1933
sorgte die
Reichskulturkammer für einen
kulturellen Kahlschlag nach den Olympischen Spielen 1936 führten die
Repressalien der Nazis zum finanziellen Ruin, der Betrieb ging an die
Aschinger AG über und wurde 1941 in
F.W. Borchardt umbenannt, da jüdische Firmennamen
verboten wurden. Der Mitgesellschafter und Neffe Kempinskis, Dr. Walter
Unger, dessen Briefkopf hier zu sehen ist, versuchte bis an sein
Lebensende, das Erbe der Kempinskis zu retten. 1944 wurde er im
Konzentrationslager Auschwitz ermordet.
Chronik Haus Vaterland:
Erbaut: 1911-12 Umbau: 1928-29.
1912: Eröffnung als Haus Potsdam (Café Piccadilly, Filmtheater der
Universum-Film-AG).
16. August 1914: Nach Ausbruch des
Ersten Weltkriegs, Umbenennung des
Café Piccadilly in Kaffee Vaterland aus patriotischen Gründen.
1928-29: Umbau zur Großgaststätte durch
Carl Stahl-Urach. Wiedereröffnung
unter dem Namen Haus Vaterland - Betrieb Kempinski. Betrieben durch
M. Kempinski & Co.
1933:
Kultureller Kahlschlag durch die
Reichskulturkammer.
1936:
Finanzieller Ruin durch Repressalien der Nazis, Übernahme durch die
Aschinger AG.
1941:
Aufgrund des Verbots jüdischer Firmennamen Umbenennung in
F.W. Borchardt.
1943: Durch Luftangriffe teilweise ausgebrannt.
1944: Das „Kaffee Vaterland“ steht als Wehrmachtsheim für durchreisende
Soldaten zur Verfügung, in dem jede Nacht Unterhaltungsveranstaltungen
stattfanden.
1945:
Die Aschinger AG richtet das Café Vaterland im Sommer notdürftig wieder
her und nimmt den Betrieb wieder auf.
1947:
Beschlagnahme der Aschinger Betriebe (inklusive Café Vaterland) im
sowjetischen Sektor.
1948-1953:
„Haus Vaterland“ wird als HO-Gaststätte geführt mit bis zu dreimal
wöchentlichem Kabarett- und Varieté-Programm.
17. Juni 1953: Das Haus Vaterland brennt (ebenso wie das
Columbushaus) durch Brandstiftung
während des
Volksaufstandes in der DDR erneut
völlig aus.
1971: Die Ruine kommt durch Gebietstausch zu West-Berlin.
1976: Obwohl die tragende Substanz noch erhalten war und somit ein
Wiederaufbau möglich war, wird die Ruine aus Verkehrssicherungsgründen
abgerissen.
Schicksal von Eignern, Mitarbeitern und Künstlern des Haus Vaterland:
Bruno Arno, künslerischer Leiter und
Choreograf: Emigration in die Schweiz und nach Argentinien, gestorben 1990
in Berlin.
Sidney Bechet, Jazz-Klarinettist:
Nach 1933 Rückkehr in die USA, gestorben 1959 in Paris.
Max Ehrlich, Schauspieler: Ermordet
in Auschwitz, 1944.
Kurt Fuß, Schauspieler: Litt in den
Konzentrationslagern Dachau, Buchenwald und Neuengamme und starb 1976 in
Hamburg.
Herrmann Feiner, künstlerischer
Leiter: Ermordet in Sachsenhausen, 1944.
Bayumet Mohamed Husen, Schauspieler:
Ermordet in Auschwitz, 1944.
Ladislaus Löwenthal, Kapellmeister
und Hausdirigent: Gestorben im Ghetto Izbica, 1942.
William MacAllan, MacAllan
Blackband: Emigration in die Türkei, nach dem Krieg Rückkehr nach Berlin.
Sigmund (Sid) Petruschka,
Jazztrompeter und Mitglied der
Sid Kay's Fellows: Emigration nach
Palästina, gestorben 1997 in Jerusalem.
Dr. Walter Unger,
Kempinski Miteigentümer: Ermordet in Auschwitz, 1944.
Die Zeppeline Hindenburg (Luftschiff Zeppelin: LZ-129) sowie Graf Zeppelin (Luftschiff Zeppelin: LZ-127) bei ihrer gemeinsamen Deutschlandfahrt vom 26. bis 29. März 1936 über dem Haus Vaterland am Potsdamer Platz. Das Originalfoto befindet sich im Archiv Berliner Geschichte. |
Geheimnisse eines Grandhotels
Geheimnisse eines Grandhotels
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Original Kempinski-Firmenlogos mit dem stilisierten Stern. Nach der "Arisierung" Kempinskis durch die Nazis wird Im Kempinski-Firmenlogo der Stern durch stilisierte Weintrauben ersetzt.
Geborgene Fundstücke Haus Vaterland kurz vor dem Abriss 1976: Was nach den Bränden übrigblieb.
Geborgene Mosaiksteine aus dem Haus
Vaterland: Möglicherweise von den 1911 durch die
Deutsche Glasmosaik-Gesellschaft Puhl & Wagner
erstellten Balkonmosaiken des Café Piccadilly.
Geborgene Fundstücke Haus Vaterland
kurz vor dem Abriss 1976: Mosaiksteine, farbiges Glas, Zigarrenspitzen,
Krugscherben, Lüsterglas, Metallteile, darunter ein Schild "Böttcher & Wolfram G.m.b.H., Berlin SO 36", welche
Bandförderanlagen fertigten.
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Haus Vaterland: Außenansicht aus dem Eröffnungsprospekt 1929
Haus Vaterland: Innenansicht aus dem Eröffnungsprospekt 1929
Haus Vaterland (Olympia 1936; Archiv Berliner Geschichte)
Haus Vaterland (Olympia 1936; Archiv Berliner Geschichte)
Haus Vaterland bei Nacht (Archiv Berliner Geschichte)
Haus Vaterland (Weinfest 1936; Archiv Berliner Geschichte)
Haus Vaterland (Archiv Berliner Geschichte)
Haus Vaterland (Archiv Berliner Geschichte)
Haus Vaterland: "Der nächtliche Potsdamer Platz in Berlin vom Vaterland aus gesehen"
Haus Vaterland Kempinski Logo
Haus Vaterland Programm
Haus Vaterland Eintrittskarte. Geborgen 1975-76 aus der Ruine Haus Vaterland.
Bezugskarte für Mangelwaren vom 15. August 1942 für Gefolgschaftsmitglieder der Aschinger AG. Geborgen 1975-76 aus der Ruine Haus Vaterland.
"Haus Vaterland" Ordnerdienst bei Fliegeralarm. Geborgen 1975-76 aus der Ruine Haus Vaterland.
Formular "Arbeitskamerad hat Luftschutz-Brandwache" unterzeichnet "Haus Vaterland" Betriebsluftschutzführer. Geborgen 1975-76 aus der Ruine Haus Vaterland.
Kartonbehälter "Löschsand für Luftschutz: Verwendung für Luftschutzzwecke mit Zustimmung der Reichsanstalt der Luftwaffe für Luftschutz". Geborgen 1975-76 aus der Ruine Haus Vaterland.
Haus Vaterland "Arbeitsplan der Kontrolleure, Portiers und Pagen". Geborgen 1975-76 aus der Ruine Haus Vaterland.
Abteilungsleiter-Tagesbericht vom 17. Dezember 1942. Geborgen 1975-76 aus der Ruine Haus Vaterland.
Haus Vaterland Veranstaltungsplakat. Geborgen 1975-76 aus der Ruine Haus Vaterland (Archiv Berliner Geschichte).
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Leben und Werk
Diese Einstein-Biographie ist ab sofort bei
sowie im Buchhandel erhältlich
(18.95 EUR / ISBN 3-8334-3833-9 / EAN: 9783833438332 / Libri: 8652481)
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(Bildnachweis: Archiv Berliner Geschichte) |
last update: 14.01.2024 |